Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung im ländlichen Raum
Beim ersten „ImpulsRE-Zukunftstag“ am 6. September 2022 nahmen über 60 Akteur*innen aus der Region teil, um einen Blick auf die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung im ländlichen Raum zu werfen. Mit „impulsRE“ sind wir Trends auf der Spur und unterstützen innovative Modellprojekte im Kreis Rendsburg-Eckernförde. An unserem Zukunftstag konnten wir einige Projekte aus der Region vorstellen und gemeinsam mit den Teilnehmer*innen über Ansätze aus unterschiedlichen Perspektiven diskutieren.
Ein besonderes Highlight war der Vortrag von Max Thinius, einem führenden Futurologen Europas, der als Gastredner gewonnen werden konnte.
Thinius präsentierte insbesondere Möglichkeiten, die sich im Zeitalter der Digitalität für den ländlichen Raum ergeben. Er betonte, dass die Digitalisierung in den nächsten 10 Jahren unseren Alltag grundlegend verändern wird. Es können neue digitale Metropole an Orten entstehen, die bisher als ungeeignet galten. Dörfer sowie kleinere Städte haben die Möglichkeit wieder zu wachsen, da immer mehr Menschen in ländliche Gebiete ziehen möchten.
Allerdings betonte Thinius auch, dass dies nicht automatisch geschehen wird, sondern dass aktives Handeln erforderlich ist. Es ist wichtig, dass wir anders über die Zukunft nachdenken. Mit herkömmlichen industriellen Denkmustern werden wir nur begrenzt vorankommen und viele Chancen und Möglichkeiten von vornherein ausschließen.
Es ist wichtig, sich mit der neuen Lebensqualität auseinanderzusetzen, die durch die Digitalisierung im Alltag entstehen kann. Dabei sollte der Fokus nicht nur auf Technologien wie Blockchain und Künstlicher Intelligenz liegen, sondern auf sinnvollen Lösungen, die auf diesen Technologien basieren und in den Alltag integriert werden können. Dafür sind eine offene Haltung und die Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft, Politik und Innovation gefragt.
Ein zentrales Konzept der Digitalität besteht darin, dass die Menschen ihre eigene Struktur gestalten können, anstatt sich einer bestehenden Struktur anpassen zu müssen. Dies eröffnet individuelle Gestaltungsmöglichkeiten und ermöglicht den Menschen, in ihrem eigenen Rhythmus zu leben.
Als Beispiel verwies Thinius darauf, dass Unternehmen wie Google und Facebook zwar digitale Technologien nutzen, aber letztendlich immer noch auf industrielle Strukturen basieren. Dies führt zu einem Missverständnis von Digitalität, da es den Eindruck erweckt, dem ständigen Wandel immer hinterherzulaufen.
Abschließend ermutigte Max Thinius die Teilnehmer dazu, zukünftig selbst zu entscheiden, wem oder was man wie schnell hinterherrennt und wem man seine Daten zur Verfügung stellt.
Der Zukunftstag bot den Teilnehmern somit eine inspirierende Gelegenheit, die Chancen der Digitalisierung für den ländlichen Raum zu erkunden und zu diskutieren. Max Thinius Vortrag regte zum Umdenken an und betonte die Notwendigkeit, aktiv an der Gestaltung der digitalen Zukunft teilzunehmen.
Den Vortrag von Max Thinius können Sie sich auf Youtube anschauen: impulsRE Zukunftstag 2022 – Vortrag Futurologe Max Thinius – YouTube
WFG-Geschäftsführer Kai Lass mit Futurologen Max Thinius
Zukunftsmanager Joschka Weidemann zeigt auf, wie Projekte vom Zukunftsbudget des Kreises profitieren können.
Vortragsnotizen werden von Nicolas Uphaus per Sketchnotes zusammengefasst.